Die
Werbungbanner auf vielen Websites werden von wenigen Servern der großen Werbenetzwerke bereitgestellt. Diese nutzen häufig (eigentlich immer) die Möglichkeit, das Surfverhalten über viele Websites hinweg zu erfassen.
Immer häufiger nutzen Kriminelle die große Werbenetzwerke, um mit ihre Schadsoftware möglichst vielen Rechnern anzugreifen. Nach Beobachtung von Trend Micro
kaufen Kriminelle zur Zielgruppe passende Werbeplätze, lassen bösartige Werbebanner ausliefern oder locken die Surfer mit Anzeigen auf Malware Webseiten.
Diese Angriffe werden als
Malvertising bezeichnet (abgeleitet von
"malicious advertising") und nehmen derzeit stark zu. Die
Sicherheitexperten von Cyphort registrierten 2015 einen Anstieg von 325% und erwarten eine Fortsetzung dieses Trends für 2016. Einige Beispiele:
Bei
HTML-Wanzen (sogenannten Webbugs oder Voxpixel) handelt es sich um 1x1-Pixel große transparente Bildchen, die im HTML-Code einer Webseite eingebettet sind. Sie sind unsichtbar, werden beim Betrachten einer Webseite von einem externen Server geladen, erzeugen damit einen Eintrag im Log und ermöglichen das Tracking von Surfern.
Die
Like Buttons werden von Facebook und anderen Soziale Netzen verwendet, um Daten zu sammeln. Mit dem Aufruf einer Webseite mit Facebook Like Button werden Daten an Facebook übertragen und dort ausgewertet, auch wenn der Surfer selbst kein Mitglied bei Facebook ist. Die Verwendung der Like Buttons ist nach Ansicht von Thilo Weichert (ULD) nicht mit deutschen Datenschutzrecht vereinbar.
Webseitenbetreiber sind aufgefordert, die Facebook Buttons von ihren Seiten zu entfernen.
Forscher der Universität Cambridge (Großbritannien) konnten im Rahmen einer Untersuchung durch
Auswertung der Klicks auf Facebook Like Buttons die sexuelle Orientierung und politische Einstellung der Teilnehmer vorhersagen. Man verrät mit einem Klick auf einen Like Button möglicherweise Informationen, die man nicht im Netz veröffentlichen möchte.
Tracking-Filter für Firefox
Es gibt mehrere Add-ons für Firefox, die Werbung und Tracking blockieren. Das
Center for Internet and Society der
Stanford Law School hat in einer
Analyse vom September 2011 verschiedene Lösungen verglichen. Keiner ist perfekt.
Aufgrund der Flexibilität bei der Einbindung verschiedener Filterlisten und der langfristigen Stabilität in der Entwicklung sind
uBlock Origin und AdBlock Plus empfehlenswert. Mit den Easylist Filterlisten erreichen die Add-ons die besten Ergebnisse. Die Listen werden ständig weiterentwickelt. Zusätzlich zur den Blocklisten gegen Werbung und Tracking gibt es auch Listen, die die Social Media Buttons blockieren und gegen die AdBlocker-Sperren des Springer Verlag u.ä.
Ghostery schneidet im Test auch gut ab und wird oft empfohlen. Insbesondere in der Diskussion um
Acceptable Ads in AdBLock Plus wird Ghostery immer wieder als "saubere" Alternative genannt. Dabei wird übersehen, das Ghostery z.B. bei den Trackingdiensten
Drawbridge und
Tapad als Partner gelistet ist. Die Spezialität dieser Trackingdienste ist die Identifikation der unterschiedlichen Geräte (Smartphones, Computer auf der Arbeit und zuhause, Laptops, Tablets), die von einem User benutzt werden. Die Kooperation mit den Trackingdiensten ist auf der
Ghostery Webseite nicht beschrieben und nicht offengelegt. Möglicherweise handelt es sich dabei um die via
Ghostrank von dem Browser Add-on gesammelten Daten? Da diese Zusammenarbeit mit der Werbeindustrie und die
resultierenden Folgen wie
"Ghostery Verified Domains" undurchsichtig sind, wird
Ghostery hier NICHT empfohlen.