JonDonym arbeitet mit wenigen festen Mix-Kaskaden, bestehend aus zwei oder drei Knoten. Diese Knoten sind leistungsfähige Computer mit schneller Internetanbindung. Die Daten der einzelnen Nutzer werden mehrfach verschlüsselt, weitergeleitet und gemixt. Informationen über verfügbare Kaskaden werden von Infoservices bereitgestellt, die Abrechnung der Premium-Accounts erfolgt über die Bezahlinstanz der JonDos GmbH.
Prinzip von JAP
Der Dienst bietet derzeit kostenfrei nutzbare Mix-Kaskaden und Premium-Kaskaden, die nur gegen Bezahlung nutzbar sind. Die kostenfreien Mix-Kaskaden bieten nur eine geringe Geschwindigkeit von 100 kB/s und sind nur für anonymes Surfen nutzbar. Erst mit den Premium-Kaskaden entfaltet der Dienst seine volle Leistung. Diese Kaskaden bieten höhere Geschwindigkeit und sind für alle Protokolle nutzbar (Instant-Messaging, SSH, E-Mail…).

Anonymes Surfen erfordert mehr, als nur die IP-Adresse zu verstecken. Der JonDoFox ist ein Profil für Firefox, dass in Kombination mit JonDonym für anonymes Surfen genutzt werden sollte.

Strafverfolgung: Einzelne Verbindungen können bei JonDonym gezielt überwacht werden, wenn alle Betreiber einer Mix-Kaskade einen richterlichen Beschluss in ihrem Land erhalten. Für Mix-Betreiber aus Deutschland ist eine Gerichtsbeschluss nach §100a StPO nötig. Im Gegensatz zu Tor Onion Router ist damit eine Verfolgung schwerer Verbrechen prinzipiell möglich. JonDonym veröffentlich jährlich einen Report über die Ersuchen von Behörden.

Die internationale Verteilung der Kaskaden verhindert eine pauschale Über­wachung. Inzwischen sind alle kostenfreien und Premium-Kaskaden internationalisiert. Nach Aussage von JonDos gab es bisher noch nie eine internationale Zusammenarbeit der Behörden bei einer Über­wachung und damit auch keine Überwachung der Premium-Kaskaden. Politische Aktivisten können das Risiko weiter minimieren, indem sie Kaskaden ohne deutsche Mixe nutzen.

Finanzierung von JonDonym

Das Projekt AN.ON als Vorläufer von JonDonym wurde von 2000-2005 aus dem deutschen Forschungsetat mit insgesamt 1. Mio Euro finanziert. Die Finanzierung wurde 2006 von Schleswig-Holsteins Justizminister U. Döring (SPD) im Rahmen der damaligen Anti-Terror-Kampagne wie folgt kritisiert:
Es ist nicht mehr zu verantworten, Steuergelder für ein Projekt bereitzustellen, das es Terroristen und Straftätern aller Art ermöglicht, unentdeckt Straftaten zu begehen.
Seit dem Ende der Förderung bemüht sich die JonDos GmbH, die Finanzierung der Weiterentwicklung durch kostenpflichtige Premium-Angebote zu sichern. Für dieser Angebote ist eine volumen­abhängige Gebühr im Voraus zu bezahlen.

Seit 2014 hat die JonDos GmbH mit einer Neuorientierung begonnen. Schwerpunkt des Teams unter Führung von R.Wendolsky sind jetzt Dienstleistungsaufträge für Webdesign und Bezahlsysteme. Die Weiterentwicklung von JonDonym wurde faktisch eingestellt, der Betrieb der Infrastruktur wird mit minimalem Aufwand aufrecht erhalten. Die Konsequenzen dieser Umorientierung sind zunehmend größer werdende Schwächen bei der Sicherheit von JonDonym im Vergleich zum aktuellen Stand der Technik.
Lizenz: Public Domain